Mittwoch, 29. Januar 2014

Blarney Castle auf Postkartenhimmel-29.1.14

Nach einem guten Frühstück sind wir um viertel vor zehn aufgebrochen, um einen Bus an der wenige Gehminuten vom Hostel entfernten Busstation zu nehmen. Nach endloser Sucherei ist uns unser erster Bus natürlich vor der Nase weggefahren, sodass wir den zweiten eine halbe Stunde später nehmen konnten. Für 7,30 Euro konnten wir die Fahrt bei allerbestem Frühlingswetter (Sonnenschein und blauer Himmel ohne ein Wölkchen) ins etwa 15 km entfernte Blarney antreten.
12 Euro Eintritt fanden wir zuwrst ziemlich teuer...bis wir diese Wahnsinns-Parkanlage betreten haben. Ein kleines "wildes" (halb angelegtes) Flüsschen plätscherte unter einer Holzbrücke dahin, schlängelte sich an riesigen Tannen vorbei und zerschnitt das kraftvolle grün der weiten Wiesen wie ein Faden.
Schon von hier aus erhob sich das Blarney Castle trotz seines Verfalls prachtvoll auf einer Anhöhe. Wir sind recht zügig hineingegangen und wurden nicht enttäuscht. Eine sehr enge (für Claustrophobieveranlagte Menschen wie mich sehr toll), sehr steile Wendetreppe (noch original aus Stein) führte nach oben. Ein dickes Seil, das an den Mittelpfosten geschraubt ist, bot zumindest etwas halt.
Trotzdem waren wir über die kleinen Abzweigungen froh, die sich immer wieder links von uns auftaten
Ein ehemalige Speiseraum, ein zugiges Gemach, eine Küche mit pyramidenförmigem Dach (die erste Dunstabzugshaube?) und viele weitere Abstecher in winzige Räume mit unbekanntem Nutzen boten sich uns auf unserem Weg nach oben. In einigen Räumen hingen Schilder, die Informationen und Zeichnungen zum ehemaligen Nutzen der Kammern boten.
Auf den Burgzinnen angekommen empfing uns reißender Wind und eine wunderbare Aussicht über ein gutes Stück der Parkanlage. Über einen schmalen Weg gelangte man zum berühmten Blarney Stone. Der Legende nach stammt der Stein aus dem heiligen Land und jeder, der ihn küsst, ereilt die Gabe der Beredsamkeit (poetisch, nicht?).
Zwei Männer haben dort auf die Besucher gewartet und da es Winter ist und mitten in der Woche, waren wir die einzigen. Zwei Eisenstangen sind rechts und links an den Stein angebracht und auch in der Lücke zwischen Burgzinne und Stein sollen Eisenstäbe das Fallen verhindern.
Und auch trotz der starken Hände und der aufmunternden Worte des Mannes, der einen festhält, ist es ein ziemlich... komisches, heftiges, angsteinflößendes, interessantes, beklopptes Gefühl, wenn man sich auf den Rücken legt, den Kopf so weit wie möglich in den Nacken legt, 40 Meter in die Tiefe sieht und einen verdammten STEIN küsst!
Wir haben uns trotzdem gefreut wie kleine Kinder, es getan zu haben.
Hinterher sind wir noch durch die Parkanlage flaniert.
Vorbei an einer Droidenhöhle, einem Dolmen, einer Feenlichtung, einer Hexenküche, dem passenden Hexenstein, dem Opferaltar, den Wunschstufen und einer uralten Eiche, die ihre Wurzeln wie ein riesiges Netz oberhalb der Erde ausgebreitet hat und so auch eine kleine Höhle erschaffen hat.
Es war wirklich sehr schön und idyllisches und das Wetter hat es perfekt gemacht- ein wahrer Ort der Inspiration.
In Blarney haben wir uns etwas zum Mittag gekauft (1 Euro Nudelsalat mit Hünchenbrust, Gemüse und Pesto- war echt lecker!) und wer begrust uns, als wir den Shop wieder verlassen? Richtig! Unser alter Freund der Regen.
Zurück in Cork haben wir ein Hotel mit irischem Frühstück für eine Nacht in Kinsale und sieben Tage im Hostel (sogar mit zweibettzimmer) in Killarney gebucht. Beim Abendessen haben wir eine Deutsche kennengelernt und in unserem Zimmer schlafen heute Nacht zwei Mädels aus Californien, die morgen früh um 4.45 Uhr aufstehen dürfen, um zurück in die USA zu fliegen- wenn sie uns wecken gibt es Mord und Totschlag!
Wir sind dann um halb Zehn noch spontan ins Kino gegangen "Ten years a slave" ist ein fantastischer Film! Sehr bewegend, unglaublich gut umgesetzt, perfekt abgestimmte Filmmusik (was will man auch anderes von Hans Zimmer erwarten?) und alles auf wahren Begebenheiten beruhend...ja wir hatten am Ende Tränen in den Augen! Also wer demnächst ins Kino gehen möchte: unbedingt ansehen! (Ich hab schon lange keinen so guten Film mehr geguckt).
Jetzt ist es mal wieder um eins und ich bin hundemüde...
Deshalb Gute Nacht aus Irland!

3 Kommentare:

  1. Du bleibst dem Hobby wohl treu: Filme! ;)
    Sehr schone Fotos hast du da geschossen und mit den Wetterschwankungen werdet ihr irgendwann schon zurecht kommen :)
    Diesen Steine hätte ich auch geküsst, genau das habe ich vor kurzem irgendwo im Tv gesehen, das du nun dort bist und den Stein abschlabberst ist der Hammer :D
    Lg

    AntwortenLöschen
  2. ohweia, das Rückwärtslegen ist ja arg, ich hätt es mir bestimmt nicht gewagt-in jungen Jahren vieleicht- das Castel und die Gegend überhaupt ist ja herrlich, stell dir das mal im Sommer vor......
    euch wünsch ich weiter hin oft Sonnenschein und nicht so ein eisigen Wind wie hier.....
    freu mich schon auf deinen Bericht aus Killerney, liebe Grüße von Omi.......

    AntwortenLöschen
  3. Juuhuuu! Wieder eine schöne Burg! Sehr schön:) weiter so und viel spass weiterhin!;)

    AntwortenLöschen