Unseren zweiten Tag in Kilkenny wollten wir mit einem Ausflug beginnen, zu einer der drei dunkelsten Orte Irlands- einem Ort, der berühmte Schriftstellern schon oft inspiriert hat: Dunmore Cave.
Diese Höhle wurde um 928 von Dorfbewohnern als Versteck und Lagerort von Lebensmitteln genutzt- und schließlich fanden hunderte in ihr den Tod. Bei einem Wikingerangriff zwischen 928 und 930 flohen vor allem Frauen und Kinder in die Verzweigungen und Hohlräume der Höhle. Die Wikinger taten ihnen nichts- da sie sie auch als Gefangene nicht gebrauchen konnten- doch sie räucherten die Höhle aus und mindestens 44 (davon die Hälfte Kinder- die meisten jünger als 6 Jahre) Menschen starben qualvoll durch den Rauch.
Wir haben über diese Höhle gelesen und wollten sie unbedingt sehen, also haben wir um zehn Uhr unsere Leihfahrräder inklusive Warnweste und Helm in Empfang genommen und sind mithilfe einer Karte losgeradelt. Es war ein schöner Weg und die Sonne schien ein bisschen zwischen den Wolken hindurch. Der Verleiher hatte uns am Morgen jedoch angerufen und uns gefragt, ob wir sicher seien, dass wir die Räder mieten wollen, da eine Unwetterwarnung mit Sturmböen vorausgesagt war. Wir sind Deutsche. Und was machen Deutsche? Richtig. Wir denken uns "hach, das passt schon! Die Iren sind viel zu empfindlich!".
Als wir plötzlich vor einem Schild standen, auf dem dick und fett "Straße überflutet" stand, haben wir uns dasselbe gedacht. Erst sind wir ein Stück in die übergroße "Pfütze" hineingefahren, doch dann schnell abgestiegen und auf einem 10 cm Grasstreifen entlanggelaufen, während wir die Räder neben uns herschoben.
Das lief auch etwa drei Minuten ganz gut... bis das Auto kam. Da es die Wassermassen vor sich hergeschoben hat, wurden natürlich unsere Schuhe geflutet. Das Wasser war eiskalt! "Jetzt sind wir eh schon nass", dachten wir uns und stiegen in die kalten Fluten. Bis auf die Mitte der Waden schwappte uns das Wasser und meine Füße fühlten sich sofort wie Eisklötze an.
Wir schoben noch ein paar Meter weiter, dann sahen wir, wie weit die Überschwemmung tatsächlich reichte und kehrten um. Unsere Hosen hatten sich nun bis über die Knie vollgesaugt, in unseren Wanderschuhen stand das Wasser ebenfalls. Ich schwankte zwischen Lachen und Weinen- es war so unglaublich kalt!
Zurück im Hostel und mit neuen Schuhen, Strümpfen und Hose ausgestattet, fragten wir den Verleiher, ob es einen anderen Weg zur Höhle gebe... "Zu gefährlich" war die Antwort, die wir uns nicht grade erhofft haben.
Wie gesagt..wir sind Deutsche. Was haben wir also getan? Richtig. Wir sind mit dem Taxi die 12 km zur Dunmore Cave für 20 Euro gefahren.
Die Höhle war dann auch tatsächlich sehr schön. Vor allem der Market Cross, der größte freihstehende Stalagmit Europas (7m hoch) war beeindruckend. Leider konnte ich keine Fotos machen, weil es sehr dunkel war.
Es stürmte mittlerweile übrigens wirklich (gefühlte Minusgrade gemischt mit Hagel und Regenschauern sind nicht sehr angenehm) und wir machten uns etwas missmutig auf den Rückweg. Trampen war unser Ziel. Nach 2 km hielt tatsächlich eine Frau an, die uns kurz vor unserem Hostel absetzte und uns während der Fahrt ausfragte. Neugierig ist des Iren zweiter Vorname!
In Kilkenny haben wir dann noch das Kilkenny Castle mit Führung besucht und da der Hauptraum geschlossen war, mussten wir statt 6 nur 2, 50 Euro pro Person zahlen. Die Räume waren eindrucksvoll und die Geschichte um die Familie Butler, der das riesige Anwesen gehörte, sehr interessant. Leider durfte man auch hier keine Bilder machen.
Zum Abend gab es eine Runde Fastfood und jetzt wollte ich eigentlich endlich richtig heiß duschen... nur leider ist das Wasser trotz Boiler mal wieder eiskalt.
Welcome to Ireland!
"Eine Reise ist wie ein Trunk aus der Quelle des Lebens"- Ich möchte einen großen Schluck aus dieser Quelle nehmen und suche sie nun auf der grünen Insel. Jeden, den es interessiert, möchte ich mitnehmen durch meine Höhen und Tiefen, meine Erlebnisse und Erfahrungen und euch ein Stück der Welt durch meine Augen sehen lassen.
Sonntag, 26. Januar 2014
Zwischen Wasser, einer Höhle und FastFood-26.1.14
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Au.... Kalte Füße sind schrecklich!!
AntwortenLöschenhi ihr zwei Kindsköpfchen,
AntwortenLöschenhoffendlich habt ihr euch keine Erkältung eingefangen ........ ?
bei den naßen und kalten Füßen würden sich ganz schnell meine Nieren bemerkbar machen..............................
kann mir vorstellen das es in der Höhle interessant war............
viel Glück für die nächste Wanderroute wünscht dir Omi
OHNE WORTE:::ich sag nur Blasenentzündung...:-( nich das ich dir das wünsche Püppi aber nee,nee,nee
AntwortenLöschenGeile Sache!!
AntwortenLöschenGRU Patrick