Samstag, 15. März 2014

Eine lange Reise-14.3.14

Heute war es dann tatsächlich so weit-nach genau einem Monat habe ich die Farm verlassen.
Natürlich nicht, ohne vorher ein letztes Mal die Tiere zu füttern, mich herzlich von Pierre zu verabschieden und mit den Katzen und Hunden zu schmusen und zu spielen.
Mit vier Bagels, einer Banane, Äpfeln und reichlich Schokoriegeln im Gepäck fuhr ich morgens um elf Uhr mit Geoff, Jo und Sylvie zum Shop.
Das Schubkarrenschieben hat anscheinend etwas gebracht-ich kriege den großen Rucksack jetzt viel leichter auf!
Im Shop verabschiedete Geoff mich mit einer kräftigen Umarmung und bedankte sich bei mir für die schöne Zeit. Ich freute mich riesig über diese Herzlichkeit, vor allem da Geoff eigentlich eher schweigsam und in sich gekehrt ist.
Dann half ich Sylvie in den verbleibenden 1,5 Stunden, die neu eingetroffene Ware mit Preisen zu versehen und einzusortieren.
Dann verabschiedete ich mich von Jo, die mich in eine noch kräftigere Umarmung als Geoff zog und sich ebenfalls bei mir bedankte...ich werde die beiden wirklich vermissen.
Sie sind das beste Beispiel dafür, dass man noch so unterschiedlich (Geoff der schweigsame, ruhige und Jo der quirlige, direkte Part) sein kann und noch so viele furchtbare Dinge erleben kann (Huf und Maul Seuche, das Niederbrennen ihres Hauses) und trotzdem (oder grade deshalb?), ein starkes Team sein kann.
Für mich ging es dann mit dem Bus um 12.40 Uhr von Moville nach Derry, wo ich 2 Stunden in der Wartehalle saß und lesend auf meinen Bus wartete.
Natürlich wurde ich angesprochen. Zwei alte Damen saßen mir gegenüber, beäugten meinen großen Rucksack und quatschten mich im besten Donegal-Akzent an. Dieser Akzent hat eine ganz andere Sprachmelodie (am Ende des Satzes geht die Stimme hoch) und Worte werden anders betont, sodass es wirklich sehr schwierig ist, sie zu verstehen-oder das, was sie sagen überhaupt erst mal als "Englisch" zu definieren.
Sie fragten, was ich hier mache und als ich antwortete, dass ich rumreise, sagten sie besorgt: "Alleine? Pass gut auf dich auf, Liebes!"
Achja...diese spontane Nettigkeit und das aufrichtige Interesse an anderen Menschen wird mir immens fehlen.
Um 15.30 Uhr nahm ich dann den Bus von Derry nach Galway und durfte nur den Studentenpreis zahlen:)
Dann saß ich für geschlagene 5,5 Stunden im Bus und kam um kurz vor 9 Uhr an.
An der Busstation wurde ich von Emmett in Empfang genommen und wir liefen zu ihm nach Hause. Natürlich hat er es sich nicht nehmen lassen, zwei dicke Muffins für uns im Store zu besorgen.
Auf dem Weg zu ihm haben wir dann auch gleich einen seiner drei Mitbewohner getroffen, ein Mauritsianer (heißen die Menschen von Mauritius so?:D) dessen Name ich immer noch nicht verstanden habe.
Emmett warnte mich etwa drei Millionen mal vor, dass es eine Männer-WG sei und ziemlich dreckig. Natürlich übertrieb er maßlos!
Seine WG ist recht groß und gemütlich. Für die drei Tage, in denen ich hier bin, überlässt Emmett mir sein Zimmer-und fragt sogar, ob er es betreten darf um etwas rauszuholen, "da das jetzt mein Zimmer ist". Ach er ist so lieb:)
Bei Popcorn und Muffin und (natürlich) einer Tasse Tee haben wir drei dann eine Komödie geschaut und sind dann todmüde ins Bett gefallen. Nach einem Monat ein warmes Zimmer!
Die Jungs sind auf jeden Fall super zuvorkommend, fragen tausend Mal, ob ich noch etwas brauche und alles okay ist.
Außerdem haben sie einen super Humor und sind sehr interessiert: als ich mein Insulin im Kühlschrank parkte und mein Messgerät rausholte, stellten sie sich sofort zu mir und meinten grinsend: "Wir sind Medizinstudenten, wir beobachten alles;)".
Lieben Gruß aus Galway!

2 Kommentare:

  1. oooooooh wie schön du alles beschrieben hast, das wird mir in Zukunft fehlen.........
    aber ich freue mich auf dich :) und unsere Treffen...............
    genieße die Zeit in Galway mit Emmet und Freunden , mache viele Fotos.................
    ich drück dich ganz lieb, deine Omi

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  2. Liebe Carolin, es war ein Geschenk deine Erfahrungen und Eindrücke auf diese Weise ein Stück miterleben zu können --gaaaanz herzlichen Dank für diesen schönen Block und mein Mitreisen können.Nun dürfte die Lebensquelle wieder richtig sprudeln und dich erquicken für die nächsten Schritte dann daheim,was auch immer du an Inspiration und Freude von der Insel mitbringst. Komm gut wieder an-nach einem fröhlichen St. Patricks Day.

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