Samstag, 15. Februar 2014

Welcome to your new home-15.2.14

Heute morgen um 9.40 Uhr habe ich den zweiten Versuch gestartet, nach Moville zu kommen.
Tatsächlich habe ich den Bus nach Derry bekommen und dort sogar nach 12 Minuten Fußmarsch durch die schöne Innenstadt den zweiten gekriegt. Ingesamt hat mich der Spaß von Galway hierher zu gelangen 35 Euro gekostet..naja was solls.
In Moville angekommen, saß ich bei Hagelsturm und Regen auf einer Bank und habe eine halbe Stunde gewartet, bis Geoff (der Farmer) mich angesprochen hat. Moville ist ein richtiges kleines Fischerdörfchen mit bunten Häuserfassaden und einer wunderschönen Strandpromenade, die nach Greencastle führt.
Geoff ist etwa Mitte 60, hager, groß und hat einen grauen Bart. Wie ein Farmer halt aussehen muss!
Er hat mir die Richtung gezeigt, in die ich gehen soll, um seine Frau zu treffen. Nach ein paar Minuten bin ich im Farmladen angekommen, wo sie  unter anderem selbsthergestelltes Gemüse, Seife und Obst, aber auch andere organische Produkte wie Nudeln, Klopapier oder Müsli für günstige Preise anbieten (teilweise sogar unter dem Ladenpreis ansässiger Supermärkte!) anbieten.
Geoff's Frau Jo (von Josey) hat mich herzlich begrüßt, besorgt gefragt ob ich in Letterkenny zurecht gekommen bin und wenig später kam Geoff wieder, um mich zur Farm zu bringen.
Wir sind ca. 10 Minuten mit seinem Range Rover gefahren, bis wir am höchsten Punkt des Hügels angehalten haben. Die Farm ist auf 300 m Höhe und drumherum ist wirklich nichts.
Geoff hat mir mein Zimmer/Haus gezeigt, in dem ich alleine schlafe. Es steht ein großes Bett und ein kleines Regal darin, außerdem eine Elektroheizung, die immer mal wieder für 2 Stunden am Tag an ist, damit es wenigstens ansatzweise warm wird. Denn auf ungeschützten 300 Metern Höhe ist es sehr windig und damit auch sehr kalt.
Allein heute hat es alle paar Minuten gehagelt und geschüttet.
Es sind noch drei andere Wwoofer hier, die ich gleich kennengelernt habe.
Da ist Gwenno, ein Franzose, der in Großbritannien lebt und dort auch als Lehrer arbeiten wird, wenn er seine Fortbildung gemacht hat (ja, ein englischsprechender Franzose!). Er reist von Farm zu Farm in Irland, weil er vor Kurzem sein Studium in Sozialer Arbeit beendet hat.
Außerdem sind hier noch zwei andere Mädchen aus Deutschland, die seit 6 Monaten in Irland von Farm zu Farm reisen und aus Paderborn und Düsseldorf stammen.
Gwenno wohnt in einem kleinen Steinhaus, die beiden Mädchen in einem Wohnwagen. Bei Gwenno werde ich wohl einige Abende verbringen...er ist supernett, hat Humor und ist lebhaft-außerdem hat er als einziger von uns einen kleinen Fernseher. Die beiden Mädchen (Anna und Erika) sind irgendwie ein bisschen komisch... sie reden kaum und starren einen immer so lange an, nachdem man was gesagt hat.
Sie sind auch kurz nach meiner Ankunft in ihrem Wohnwagen verschwunden, um ein bisschen zu schlafen, haben mir aber vorher noch alle Fragen zur Arbeit auf der Farm beantwortet.
Gwenno und ich sind dann ein bisschen ins Gespräch gekommen, haben von zu Hause und unserem Irlandaufenthalt erzählt und er hat mich auf dem Farmgelände herumgeführt-denn arbeiten muss ich erst ab Montag.
Mein Tagesplan sieht so aus:
8.30 Uhr Tiere füttern (Kühe, Ziegen, Schweine, zwei Esel-dauert wohl ca. eine halbe Stunde), bis 10 Uhr frühstücken, ab 10 Uhr bis 13 Arbeiten (Ställe ausmisten, den Schlamm von einem Weg zum Kompost bringen (soll wohl furchtbare Arbeit sein), Karotten ziehen), 13 Uhr Mittagessen, 15.30 Uhr Tiere füttern, ab da Freizeit. Naja...Freizeit. Viel kann man hier wirklich nicht machen. Greencastle ist 40 Minuten Fußmarsch entfernt (Berg runter) und selbst da gibt es nur einen Pub.
Wir sind heute dann zu dritt (mit Erika und Gwenno) nach Greencastle gelaufen und sind von dort aus an der Promenade entlang am weißen Sandstrand nach Moville gelaufen. Dort haben wir Bier für alle gekauft und wurden dann von Jo und Geoff mit dem Auto zurück zur Farm mitgenommen, weil sie den Laden zugemacht haben.
Zum Abendessen gab es dann die Reste von gestern (Brokkolie-Hähnchen-Auflauf und Pommes, Salat und Tomaten)...nach einer Banane und einer Scheibe Toast am gesamten Tag hatte ich natürlich richtig Hunger!
Nach dem Abendessen haben wir uns zu viert im Wohnwagen der Mädchen getroffen, Bier getrunken und viel erzählt.
Morgen kann ich noch mal ausschlafen und werde dann zu einem Strand laufen, der mit der blauen Flagge ausgezeichnet ist. Laut Geoff ist es ein absoluter Geheimtipp und einfach atemberaubend.
Die Farm an sich ist ganz okay...das Bad besitzt keine Heizung und ist deshalb extrem kalt (nächste Blasenentzündung ich komme!)...
Die drei anderen haben mich vorgewarnt, ich solle warme Sachen tragen beim Schlafen denn die Heizung geht nachts natürlich aus. Ich trage also eine Leggings, eine Schlafanzughose, zwei Paar Socken, ein Langarmshirt, eine Sweatjacke und eine Mütze. Dazu kommen drei Decken und mein Schlafsack. Mal sehen, wie kalt es heute Nacht wird...jetzt wo die Heizung aus ist, merke ich schon, dass es wohl ziemlich frisch wird.
Drückt mir die Daumen!

1 Kommentar:

  1. hallo Liebes, da bist du ja am A..... der Welt gelandet, wie wirst du die Farmerarbeit nur bewältigen? du müßtest Filzstiefel mit Fußlappen tragen bei dieser Arbeit und der Kälte, hoffentlich steht dir jemand zur Seite................
    ohoh mit Freizeit und Erlebnissen scheint es ja in dieser rauhen Gegend nicht sosehr aufregend zu sein.................
    ist schon mal gut das du zwei deutsche Mädchen da sind, da könnt ihr euch Gegenseitig Mut machen und wenn es zu arg wird zieh einfach weiter................
    nun drück ich dir die Daumen, alles soll gut werden.............
    deine Omi

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